Im Camper so tun als ob man zuhause sitzt, indem man ein Foto vom Bürozimmer als Hintergrund für die WebCam verwendet
Zu meinem Job gehören gelegentliche Videokonferenzen – zum Glück aber nach einem regelmäßigen Schema und somit planbar.
Um Fragen oder Witze der Kollegen über meinen Camper-Arbeitsplatz zu vermeiden, simuliere ich unterwegs im MobileOffice speziell für solche Konferenzen einfach einen Aufenthalt im HomeOffice zuhause.
Auf folgendem Foto siehst du meinen Arbeitsplatz im Camper, im Detail hatte ich das hier beschrieben.

Eigentlich ist das Ersetzen des Hintergrundbildes trivial, dafür gibt es ja bewährte Technik.
Allerdings hat das im Camper so seine Tücken, weshalb ich meine Erfahrungen hier gerne weitergeben möchte.
Zuerst einmal klemme ich einfach einen runden Greenscreen (1.45m Durchmesser) hinter meinen Stuhl. Diese Greenscreen-Leinwand sollte keinen Kontakt mit dem Stuhl haben, damit sie sich nicht unbeabsichtigt bewegt. Und der Greenscreen benötigt zudem rückseitig eine lichtdichte Verdunkelung.
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Mit entsprechender Software kann ich anschließend den grünen Hintergrund digital und in Echtzeit gegen ein Foto eines Bürozimmers ersetzen.
Die größte Hürde ist es dabei, das man auf Firmennotebooks üblicherweise keine eigene Software installieren darf & kann, so auch bei mir.
Daher ist die WebCam auch nicht direkt an das Firmennotebook angeschlossen, sondern an meinen Camper-MiniPC.
Auf diesem Mini-PC läuft u.a. die Broadcast-Software “OBS Studio” (OpenSource), mit der man den Videostream der WebCam nach Wunsch anpassen kann: Mit dem Filter “Chroma Key” mache ich den grünen Hintergrund unsichtbar und tausche ihn gegen ein Foto aus.
Der Camper-MiniPC ist kabellos mit einen Monitor verbunden, den ich magnetisch sowie mit nur einem Kabel zum Einsatz bringen kann – ich hatte das hier vorgestellt.
So kann ich während der Konferenz den Stream kontrollieren und notfalls sofort Anpassungen vornehmen.
Auf dem Monitor siehst du das Bild der WebCam, auf dem der grüne Hintergrund bereits gegen ein Foto ersetzt wurde – der Stuhl hingegen ist real:

Bei Sonnenschein muss man vorsichtig sein, da es im Video sichtbar sein könnte – und wenn es zuhause regnet dann macht sich ein sonnenbestrahltes Gesicht bei einer Videokonferenz nicht so gut. Daher fange ich direkten Sonnenschein mit einem Vorhang auf.
Um immer die korrekte Farbtemperatur vom Gesicht zu haben, verwende ich eine Lampe mit anpassbaren Farbtönen.
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Bei der Webcam sollte man darauf achten, dass diese bevorzugt ein recht kleines Sichtfeld hat da ansonsten zu viel des Hintergrundes sichtbar wird, aber das kann man notfalls in der Greenscreen-Software anpassen.
Die von mir genutzte Webcam hat ein recht kleines Sichtfeld von nur 60°, das passt bei mir perfekt.
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Vorsicht: Wenn die Kamera während der Konferenz verrutscht, dann hat man ein echtes Problem…
Bei mir sitzt die Kamera durch die rückseitige Monitor-Box aber zum Glück ziemlich fest, ansonsten hätte ich sie mit Klettband fixiert.

Über den zweiten HDMI-Ausgang des Mini-PCs wird das angepasste Video dann an einen Adapter ausgegeben.
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Dieser Adapter wandelt das HDMI-Signal für USB um, und simuliert dabei eine USB-Webcam. Somit ist das Video am Notebook nutzbar, da eine Webcam keine Treiber benötigt (Plug&Play) – man kann den Adapter auf diese Methode problemlos als vermeintliche Webcam an das Firmennotebook anschließen.
Link zum Beitrag im Forum
https://forum.camper-bauen.de/viewtopic.php?p=151600#p151600