Wohnwagen: Büro auf Rädern

Mein Camper bekam ein zweites Zimmer hinten dran

Irgendwie fand mich dieser Wohnwagen, und ich verstand sofort seinen Wunsch:
Bau’ mich um, ich will dein Bürozimmer werden.

Camper mit Bürozimmer hinten dran
Wohnwagen Intro: Arbeitsplatz

Es handelt sich um einen Knaus Deseo Plus, Bj 2012. Bestzustand, innen praktisch keine Gebrauchsspuren, nahezu neuwertig. Gekauft vom Erstbesitzer, für €5000. Angeblich nur so 12x auf Kurzreisen im Einsatz – aufgrund des Zustandes neige ich dazu es zu glauben.

Die groben Projektdaten:

  • Das Ziel war ein kompromissloser Arbeitsplatz für meinen HomeOffice-Job – halt wie zuhause, nur auf Rädern.
  • Die Ausgaben beliefen sich auf circa auf 6.6k für die Basis (Wohnwagen, Zubehör, Reifen, Rangierhilfe, MaxxFan) sowie 2.4k für’s Lametta (Möbel, IT, Elektrik, Solar, Schutz). Wäre wohl auch günstiger zu machen gewesen, aber ich sagte ja “kompromisslos”.
  • Der Aufwand betrug ca. 200 Arbeitsstunden (2 Personen / 6 Wochenenden), ging also nicht so hauruck wie gedacht. Mit soviel Einsatz hatte ich nicht gerechnet, da es sich schließlich lediglich um einen simplen Umbau handelte, vergleichbar mehr oder weniger mit Lametta ranhängen. Aber der Kleinkram forderte nunmal seinen Tribut wenn es ordentlich werden soll.

Die Basis

Ein kompakter Wohnwagen mit überschaubarem Innenmaß (4.00 x 2.04 x 1.95m LxBxH) aber tollem Raumgefühl. Aus meiner Sicht die perfekte Größe für den angestrebten Zweck. Und als Bonus passt der WoWa in den Windschatten meines Campers.

Mir gefällt auch das Design, es wirkt nicht wie aus der Zeit gefallen.
Und der WoWa hat +200kg Zuladung, das lud förmlich zum Pimp-Up ein…

Jährlich fallen €37 Steuern sowie €25 Versicherung an.

Nebenbei: Link-Tipp zum Kauf eines gebrauchten Wohnwagens

Vorne gab es einen häßlichen Wasserschaden. Ursache war eine undicht gewordene Fensterlippe seitlich oben.
Zum Glück stank der Wohnwagen (noch) nicht modrig, so war die Sanierung recht überschaubar: Die morschen Teile habe ich rausgekratzt und mit Holzspachtelmasse wieder aufgefüllt > geschliffen, dann Farbe rüber.

Reparatur dea Wasserschadens im Wohnwagen

Die hoffnungslos überalterten Reifen habe ich sofort tauschen lassen, und mir dann auch gleich ein Männerspielzeug Mover montiert.
> Link zur Rangierhilfe

Rangierhilfe am Wohnwagen

Eine MaxxFan-Dachluke durfte natürlich auch nicht fehlen.
Verklebt und zusätzlich mit Dichtband ringsum versiegelt, damit’s hoffentlich für die Ewigkeit dicht bleibt.
Aufmerksame Betrachter werden auf dem rechten Foto etwas dort eher unerwartetes entdecken, aber für mich machte es irgendwie Sinn den Airtag genau da zu platzieren 🙂
> Link zum MaxxFan
> Link zum Klebestoff amzn
> Link zum Dichtband amzn
> Link zum Airtag amzn

Wohnwagen MaxxFan mit verstecktem Airtag

Und als WoWa-Anfänger musste ich mir dann natürlich noch eine gewisse Grundausstattung zulegen:
> Kupplungsschloss amzn
> Kupplungsabdeckung amzn
> Verlängerungskabel 10m amzn
> Set CEE/Schuko-Adapter amzn
> Auffahrkeile amzn
> Deichselwaage amzn
> Wasserwaage amzn
> 19mm-Nuss mit Verlängerung für die Ausdrehstützen amzn

Obiges Zubehör liegt parat in einer von außen zugänglichen 60x40cm Eurobox (Obi).

Die Außenbeleuchtung wurde mit zwei leuchtstarken LEDs kräftig aufgepimpt. Dabei habe ich auch gleich das Lampengehäuse von innen verstärkt und zwei Edelstahlhaken an die Außenlampe geschraubt um bei Bedarf einen Flusenvorhang befestigen zu können.
> Link zur LED C5W amzn
> Link zum Flauschvorhang amzn

Innen kam ein Balkontür-Fliegengitter ran – das gleiche Netz wie schon im Camper an der Schiebetür, hat sich dort bestens bewährt.
> Link zum Fliegengitter amzn

Außerdem eine DashCam nach hinten. Für die Aktivierung verwende ich ein Smart Relais, untergebracht in der Verteilerdose rechts über der Cam.
> Link zur Dashcam amzn
> Link zum Relais amzn

DashCam hinten am Wohnwagen

Da man besser auf zwei Beinen steht, habe ich mir bei Obi eine weitere 11kg Gas-Pfandflasche geholt.
> Link zur Pfandflasche

Und da mein Camper unauffällig als “Baustellenfahrzeug” unterwegs ist, durfte ein passender “Bauleitung”-Aufkleber am WoWa natürlich auch nicht fehlen.
> Link zum Bauleitung-Aufkleber amzn

Das Lametta

Hinten hatte der Wohnwagen ursprünglich ein Etagenbett. Das obere Bett habe ich ausgebaut, mir reicht das untere Bett für den gepflegten Büroschlaf vollkommen aus.
Ein im Keller rumstehendes Klimagerät passte auf den Millimeter unter’s Bett – Glück gehabt:

Die rechte Sitzbank vorne habe ich komplett entfernt und dort meinen Arbeitsplatz eingerichtet, basierend auf einem Eckschreibtisch (129 x 129cm). Der Tisch ist natürlich fest verschraubt, sowohl am Boden als auch seitlich.
> Link zum Gamingtisch amzn
> Link zum Bürostuhl amzn

Als Bürotechnik habe ich für den Wohnwagen die gleichen IT-Komponenten nachgekauft, die ich bereits auch im Camper für die Büroarbeit verwende – einfach weil sie sich bewährt haben und ich damit zufrieden bin. Alles soweit nix besonderes:

IT Bürotechnik im Wohnwagen

> Link zum 24.5″ Monitor amzn
> Link zur Tastatur amzn
> Link zur Mouse amzn
> Link zum Headset amzn

Beim Monitor sollte man beachten, dass die Eingangsspannung 12V beträgt – so erspart man sich die Verluste durch den 230V-Wechselrichter. Da die Solarbatterien bis 14.2V gehen habe ich vorsichtshalber einen 12V-Spannungsstabilisator vorgeschaltet.
> Link zum Spannungsstabilisator amzn

Das aufgeklappte Notebook dient als Zweitbildschirm; hier erfolgt die Spannungsversorgung über ein 12V USB-C Netzteil.
> Link zum USB-C Netzteil amzn

Der größte Ausgabenposten war natürlich die Elektrik – angefangen bei der (übertriebenen?) 280Ah LiFePO4 (=3584Wh).
Zwar verbrauche ich für einen kompletten Arbeitstag nur ca. 500Wh, aber falls ich unterwegs autark das Klimagerät anmachen muss sieht die Rechnung plötzlich ganz anders aus.

Das Elektro-Setup besteht halt aus den üblichen Komponenten, also Wechselrichter, Shunt, 30A-Ladegerät, Verteilerschienen, Sicherung, vorkonfektionierte 35mm² Kabel in 30 & 50cm Länge. Hier mal nur die Links zu den wichtigsten Komponenten:
> Link zur Batterie amzn
> Link zum Wechselrichter amzn
> Link zum Ladegerät amzn
> Link zum Shunt amzn

Außerdem kam ein Solarmodul auf’s Dach – eigentlich habe ich zwei gekauft, aber momentan reicht ein 200W-Modul komplett aus um die Batterie immer auf 100% zu halten – mal schauen, vielleicht rüste ich im Herbst das zweite Modul nach:
> Link zum Solarmodul

FOTO fehlt

Bei der Beleuchtung gab es kaum was zu tun – ich habe lediglich die funzelige Deckenlampe gegen eine ultraflache Warmlicht-LED-Lampe getauscht.
> Link zur Deckenlampe amzn

Im Eingangsbereich gab es ab Werk überhaupt keine Beleuchtung, daher kam dort ebenfalls obige Lampe hin. Aber wo vorher keine Lampe war, da gibt es folglich auch keine Zuleitung – das Problem habe ich mit einem sehr dünnen transparenten 3mm-Kabel gelöst, welches ich unauffällig entlang einer Leiste verklebt (Uhu) habe.

Deckenbeleuchtung im Wohnwagen

Dank (altem) Huawei LTE-Hosentaschenrouter ist der Wohnwagen permanent online, allerdings mit schmalem Tarif (€3/4Wochen) ausschließlich für Alarmierung, Überwachung & Sensoren.
> Link zum Tarif + 500MB Option

Ich habe das übliche Überwachungsgedöns eingebaut, inkl. Shelly Fenstersensoren an jeder der acht Fenster-Türen-Klappen.

Überwachungstechnik im Wohnwagen

Für die Alarmierung nutze ich ein Shelly Smart Relais. Es ist erstmal auf 15Sec Auslösedauer programmiert, das sollte aus meiner Sicht ausreichen.

Das Relais versorgt dann eine Sirene mit Strom. Ich habe diese Sirene bewußt innen montiert, es muss ja nicht gleich der ganze Campingplatz beim Fehlalarm aufgeweckt werden.
Außerdem geht auch ein greller LED-Blitzer an, um bei Dunkelheit Aufmerksamkeit zu generieren; wer im Dunkeln in den Blitzer reinschaut sieht erstmal garnichts mehr…

Alarm im Wohnwagen

Mit der Blink-Kamera kann man nicht nur Alarm-Aufzeichnungen über Internet abrufen, sondern bei Bedarf auch einen Live-Stream aus der Ferne anschauen.

Blink Kamera live im Wohnwagen

Bei kurzzeitiger Abwesenheit vom (Camping-) Stellplatz (z.B. bei Radtour, Strand, Wandern, Ausflug) kann ich mit Klettband eine Überwachungskamera am Wohnwagendach befestigen.
> Link zur Kamera amzn

TAPO Cam am Wohnwagen

Die Kamera ist horizontal und vertikal schwenkbar, man kann sie also so ausrichten das nur die eigene Parzelle überwacht wird.
Die Kamera sendet nicht nur einen Alarm an’s Handy, sondern gibt auch einen Alarm direkt an der Kamera aus damit man sofort versteht das das unbefugte Betreten nicht unbemerkt bleibt.

Ich kann noch nicht abschätzen ob die Überwachungskamera in der Praxis überhaupt zum Einsatz kommt, daher ist die Stromversorgung aktuell noch “fliegend” über die Dachluke gelöst.

Fliegende Befestigung einer Überwachungskamera am Wohnwagen

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